Hebegeschirr/Heißgeschirr im Eigenbau

  • Hi,

    ein Hebegeschirr musste her, denn bei unserem Kran ist die weite der Hebebänder blöd für das Böötchen und die Logge lief Gefahr ausgeloggt zu werden. Blöder weise ist der Kran auch nicht sooo wahnsinnig hoch, so dass es echt eng ist mit Heißgeschirr auf den Hänger zu kommen, also kein vorkonfektioniertes kaufen, sondern selbst denken und messen.

    Anschlagpunkte bieten sich an: die 4 Püttinge und um die Lage zu bestimmen die hinteren Klampen.

    Also Zollstock raus, Leinen wild gespannt, gemessen, gemacht usw. Ergebnis:

    Befestigung an den Püttingen und den Klampen mit Hebebändern. Hierzu einen Hebering nehmen, an den einen etwas größeren Schäkel ran. In den Schäkel zwei Bänder, je eines bis zur hinteren Klampe. Dann links und rechts vom Schäkel je ein Hebeband, dessen Enden auf die Püttinge gehen. Das Backbordseitige auf die beiden Backbordpüttinge geschäkelt und natürlich Steuerbord das Gleiche. So bekommt man eine gute Gewichtsverteilung. Ich denke ca. 20 % je Pütting und ca. 10% pro Klampe, also kein Ding. Die 200 Kilo pro Pütting sind ca. die normale Wantenspannung und eine Klampe sollte schon 100 Kilo halten können... und das bei ner Tonne Boot, also mit ordentlich Zeugs drin, denn die dicke Ente wiegt ja nur irgendwas zwischen 750 und 800 Kilo je nach Kiel, Farbe auf dem UW-Schiff etc.

    Ausprobiert beim Auskranen: klappt Super, Lage des Schiffes sehr gut, platz zum Hänger bei maximalem Hebevorgang ca. 4 cm :P

    Benötigtes Material:

    1 Hebering
    2 Hebebänder á 3,50 Meter (auf die Püttinge, ergibt dann eine Länge vom Hebering zu den Püttingen von 1,75 Meter)
    2 Hebebänder á 3 Meter (zu den Klampen)
    1 Großer Schäkel (zum Einhängen der Hebebänder zu den Klampen)
    2 etwas größere Schäkel (zum Einhängen der Hebebänder an den Klampen)
    4 kleinere Schäkel (zum Einhängen der Hebebänder an den Püttingen)

    Gesamtkosten ca. 80 EUR

    Wenn jemand die genauen Größen der Schäkel wissen will müsste ich die mal messen. Hebepunkt dabei ist ca. Mitte Lukendeckel

    Die professionellen Hebegschirre die man vorkonfektioniert kaufen kann können das sicherlich besser, da wurde mit ausprobieren usw. genau eruiert wo der Hebepuntk sein muss, die Bänder sind vermutlich mit Speziallängen angefertigt und so... ich konnte ja nur messen und dann musste es passen... aber es funktioniert und zumindest ich bin damit glücklich, insb. weils mit dem Kran hinhaut... bissi weniger und ich hätt das Fummeln anfangen müssen und Knoten in die Bänder machen und so bis es dann nicht mehr geht weil der Aufbau im Weg ist. Aber so hats genau hingehauen :)

  • Kann man nicht direkt an die Kielbolzen gehen wenn der Lukendeckel weg ist?

    Mit der Befestigung an den Püttingen hätte ich etwas Bedenken. Man darf dabei nicht vergessen dass die dynamischen Kräfte durchaus höher sein können. Das Gewicht des Bootes durch die Anzahl der Anschlagpukte zu teilen ist da doch eher Theorie ;)

  • Hallo Christopher,

    ich habe im Netz mal ein Bild gesehen:

    http://sail-18va.de/graphics/bg_main_1.jpg

    Wenn man das Bild genau betrachtet, sieht man deutlich, dass das vordere Hebeband auch nur an dem vorderen Pütting angeschlagen ist, und der hintere Pütting "frei" ist. Somit ist die punktuelle Last hier noch größer als bei Schebun. Im Zweifelsfall würde ich bei Dehler anrufen.
    Was für einen Hebering hast Du verwendet?

  • Hebering hab ich nen ganz normalen. So nen roten eben... Die Dinger halten doch zig Tonnen.

    Bild hab ich leider keines und vor Oktober gibts auch keine Gelegenheit mehr. :)

    Das klappt einwandfrei. Kein beklemmen des Cockpits durch die Bänder oder so. Meine Bänder sind für 2 Tonnen je Band ausgelegt. D.h. Selbst wenn ich der Meinung wäre sie wären zu lang... Einfach ein paar Knoten rein und schon sind sie kürzer. :)

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