• Hallo,
    ich habe mal ein Bild meines GPS von meinem abendlichen Segelön auf der Kieler Förde von gestern hochgeladen. Wind (anders als dort angegeben sehr böig zwischen 9 und 20 kn. Geschwindigkeit unter Gennacker 8kn! Ohne Welle war das für ein 5,5 m Schiff richtig gut und die 6mm Schoten haben ganz ordentlich geschmerzt!
    Die grundsätzliche Debatte zum Gennacker hat bisher außer Betracht gelassen, dass das Geschwindigkeitspotential des normalen Gennackers erst bei Halbwindkursen rauskommt. allein um das Schiff ins Gleiten zu bekommen und um den Bug am Unterschneiden zu hindern fällt man mit einem normalen Gennacker ab. Das bedeutet, dass bei einem raumen oder achterlichen Kurs mit Gennacker zwingend vor dem Wind ”gekreuzt” wird. Die daraus resultierende längere Strecke, kann nur ausgeglichen werden durch Gleitfahrt bei Halbwind und wirklich schnelle Halsen. Da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Kreuzt man aber nicht vor dem Wind ist jeder Spinnaker auf raumen Kursen deutlich schneller als ein Gennacker. Ich glaube, dass auch die sog. Raumschotsgennacker mit mehr Bauch im Top einem Spi nicht das Wasser reichen können.

    Viele Grüße
    Schallplattenhörer

    VA18 "make my day", Baunummer 140

  • 6 mm Schot ? Ist ein bisschen übertrieben. 8 mm Fockschot ist schon die Grenze des Erträglichen für deinen Schotten.

    Das Geschwindigkeitspotential eines Gennakers kommt nicht auf Halbwindkursen sondern nur raumschots zur Geltung.
    Nur auf diesem Kurs (Nachteil des Gennakers) bekommst du mit Hilfe der Welle und entsprechendem Wind das Teil zum Gleiten).

    Das Schiffe mit Spi auf einer reinen Vorwindstrecke aufgrund deines Gennakerkurses Vorteile bei Richtung Lee-Fass haben ist
    so ! und bleibt auch so ! Ein Gennaker ist ein reines Raumschotsegel ! Weder Halbwind noch Vor dem Wind ist für diesen Schnitt optimal.

    Das kannst du nur kompensieren, wenn du einen Blister auf der Vorwindstrecke ausbaumst (ca. 20 qm2).

    Mal abgesehen davon hat ein Spi aufgrund seiner Profiltiefe erheblich mehr qm2 als ein Gennaker.
    Somit auch mehr Vortrieb.

    FSA

  • Hallo,

    bei der Fahrt war ich selbst an den Gennacker Schoten und war tatsächlich ganz froh über die Handschuhe. Ich werde wohl auch noch in Starkwind Gennacker Schoten mit 8 mm investieren müssen…

    Ihr habt natürlich Recht, dass der tatsächliche Windeinfall Raumschots ist, der scheinbare Wind leigt dann aber bei Gleitfahrt bei Halbwind und sogar darunter. Sobald wir die kleine VA18 dabei ins Gleiten bekommen ist der längere Weg zur Lee-Tonne auch nicht mehr erheblich. Ein IF-Boot unter Spi, dass den gleich YS-Wert hat (wenn ich mich recht erinnere), haben wir zumindest kreuzend vor dem Wind abgehängt. Die J 80 vor uns (die war natürlich deutlich schneller) hat dabei den gleich Zick-Zack Kurs unter ihrem Risen Gennacker gefahren. Das scheint mir auf jeden Fall der bessere Weg zu sein, als ein Segel, dass für den Vorwindkurs nicht gebaut ist, provisorisch auszubaumen.

    Viele Grüße
    Lutz

    Viele Grüße
    Schallplattenhörer

    VA18 "make my day", Baunummer 140

  • Wie FSA schon gesagt hat, ist viel zu dünn. Habe werksseitig für alle Schoten 10mm, glaube die Großschot hat 12mm. (Baunummer 008! noch nicht gespart hat auch noch die dickeren Wanten). Kann Dir für unsere Windverhältnisse nur empfehlen auch 10 mm zu nehmen. Bei unserer letzten Regatta mit kontinuierlich über 10 kn bei ca. 90 cm Welle für ca. 1 Stunde ist mir die Schot fast aus der Hand gerissen worden. Also nicht sparen

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