Luvgierigkeit/Trimm bei Wind ab 4-5 bft ohne gerefftes Groß

  • Hi

    da meine Frau leider für diese Saison ausgefallen ist war ich wenn überhaupt idr. alleine mit meiner dicken Ente unterwegs. Da unser Revier alle 2-3 Minuten ein Manöver vorsieht und aufgrund der Beschaffenheit viele Verwirbelungen der Luftströme aufweist war ich meist ohne Vorsegel unterwegs, dafür auch wenns ein bisschen mehr gepustet hat ohne Reff.

    Es mag am relativ kleinen Lateralplan der Varianta 18 liegen, aber nur mit Groß ist das Schiff spätestens ab Windstärke 4 extrem Luvgierig. Das geht soweit, dass es unmöglich ist mit dichtem Groß abzufallen. Da kann man das Ruder komplett rumlegen, das Schiff bremst ab wie sonstwas, weigert sich aber abzufallen sondern will entweder das Segel gefiert bekommen um den Kurs zu ändern oder "besteht" darauf so hoch an den Wind zu gehen wie irgend möglich.

    Natürlich fiert man die Segel wenn man abfällt, logo, niemand will Halbwindkurs mit dichten Segeln fahren, aber wenn es eine etwas hackelige Wetterlage ist, in der viele kurze Böen sind kann man schon mal einfach den Kurs halten wollen und die Böe ausreiten ohne anzuluven.... aber das kann ich knicken. Böe kommt, ich geh auf die Hohe Kante, lehn mich zurück, soweit alles gut, aber dann luvt das Schiffchen an, ich leg Ruder dagegen, mehr, mehr, noch mehr, inzwischen sind wir von gut 4 Knoten runter auf 1 Knoten fahrt, die Böe ist durch, Boot reagiert wieder, Ruder zurück, Boot nimmt wieder fahrt auf.

    Konntet ihr das auch beobachten oder bin ich der einzige? Bzw. wenn ich der Einzige bin... was ist falsch? Bevor jemand fragt. Groß bei kräftigem Wind stark durchgesetzt, sowohl Vorliek als auch Unterliek, also Großfall und Unterliekstrecker ordentlich stramm, Segel möglichst flach gezogen.

  • Hallo Schebun,

    meine Erfahrung ist, dass das Boot bei mehr Wind auch einhand mit Fock plus gerefftem Groß erheblich besser zu handeln ist als nur mit dem Groß. Das Wendemanöver erfordert ein klein wenig Übung, ist aber letztlich ganz einfach. Einleiten, Pinne loslassen, Fockschot loswerfen, schnell vor der Großschot die Seite wechseln, Fock auf den neuen Bug holen und belegen, Pinne wieder übernehmen. Mit etwas Übung kommst Du hoch am Wind aus dem Manöver, beim ersten Mal wird's vielleicht auch halber Wind, aber was soll's.
    Halse analog.

    .Ansonsten natürlich die üblichen Tricks zur Reduzierung von Luvgierigkeit

    Viele Grüße
    Stefan

  • Moin Schebun,
    kann mich Stefan nur anschließen. Ohne Fock produzierst du ja einen Kreisel :(
    Auch ich segele meist allein und habe mich über Luvgierigkeit beklagt - allerdings frühestens mit 18-19 kn. Deshalb immer mit Fock! und bei zu viel Wind reffen. Verliert gerefft (kaum messbar) keine Geschwindigkeit (Fock ist halt der Motor ;-). Probier mal was Stefan sagte, dann können noch Feinheiten getrimmt werden.
    Viele Grüße von der Küste
    Helmer

  • Hallo Schebun,

    noch ein Nachsatz: da Boot wird bei dem beschriebenen Manöver wahrscheinlich eine ziemlich enge Kurve, sich zuschnürende Kurve laufen, verliert dabei aber nur mäßig an Geschwindigkeit. Kommt dann, wie schon gesagt, nur auf die Geschwindigkeit der Durchführung an...

    Viele Grüße
    Stefan

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