Mit der VA18 an die Schlei...

  • Hallo zusammen,

    sorry, da müsst Ihr jetzt durch: es geht weiter in der Reihe "Firlefanz auf großer Fahrt" :D

    Folge 1: Willkommen im Norden!

    „Den Rubikon überschreiten“ schießt mir unweigerlich durch den Kopf. Die Grenze überschreiten, point of no return, jetzt geht es richtig los, here to be monsters...
    Die unerwartet scharfe Bremsung unseres Vorausfahrers reißt mich aus meinen Gedanken und katapultiert mich wieder in das Hier und Jetzt: Unser Rubikon heißt Elbe und von überschreiten kann auch keine Rede sein. Wir unterqueren unseren Rubikon. Ein Tunnel unter dem Wasser, dazu noch ein Boot im Schlepptau, also quasi jetzt ein U-Boot. Irgendwie unheimlich.
    Immerhin haben wir es bis hierhin problemlos geschafft und meine selbstgebaute Masttransportstützkonstruktion hat die Höhenkontrolle vorm Elbtunnel auch nicht ausgelöst. Und irgendwie erscheint mir die Elbe doch als Grenze. Ab jetzt ist wirklich „Norden“ und unser Ziel schon fast in greifbarer Nähe. Aber auch nur fast. Von weit südlich betrachtet wirkt Flensburg wie ein Vorort kurz hinter Hamburg. Nun, aus der Nähe betrachtet, liegt da noch ein elend langes Stück Weg dazwischen. Vor allem an einem Ferien-Samstag. Der dichte Reiseverkehr verwandelt die Autobahn zwischen Volkspark und Rader Hochbrücke in einen einzigen Parkplatz. Man könnte frustriert ins Lenkrad beißen...

    Als wir die Autobahn bei Schleswig verlassen, wollten wir eigentlich schon längst unter dem Kran stehen. Stattdessen zieht sich das letzte Stück Landstraße bis Kappeln wie Kaugummi. Es ist fast drei Uhr Nachmittag, als wir die Steckmest-Marina erreichen und mit einem Regenschauer begrüßt werden: Willkommen im Norden!
    Der Hafenmeister ist erst nicht zu sehen und als er dann auftaucht, wird er von allen Seiten bestürmt: Hier Liegegeld bezahlen, da eine Frage nach Winterlager, dort Interesse an einem Boot. Ich bewundere die Engelsgeduld, mit der Herr Steckmest alle Anliegen ruhig und ohne Hektik bearbeitet. Als der Ansturm nachgelassen hat, geht es ans Kranen. Nachdem ich nun eine Lösung für den Masttransport auf Deck gefunden habe, ist das ratz-fatz erledigt. Boot unter den Kran fahren, Leinen und Fender dran, einkranen, fertig. Das war letztes Jahr in Kroatien mit der vorherigen Mast-Montage noch eine ganz andere Nummer.
    Gut, das Maststellen ist nach wie vor nervig, zumal wir hier unser Boot erst noch verholen müssen, da wir unter dem Portalkran wohl ein Problem mit der Höhe hätten. Aber um Sieben ist unser Boot fertig aufgetakelt, alle Taschen und Gepäck an Bord, Auto und Trailer geparkt und wir können auf unseren Liegeplatz schippern. Wir sind mit unserer Zeit zufrieden, das reicht, wenn auch knapp, noch zum Einkaufen.

    Also schnell vom Boot ins Auto und zum nächstgelegenen Supermarkt gefahren. Auf den letzten Drücker decken wir uns mit den nötigsten Frühstücksutensilien, Vorräten und natürlich, gaaanz wichtig, Plöppern ein. Dass der Supermarkt so ziemlich der am unlogischsten sortierte Laden der westlichen Hemisphäre ist, macht die Sache nicht einfacher und wir schleppen die Einkäufe kurz vor Ladenschluss zum Auto.

    Jetzt gilt es auf schnellstem Weg den knurrenden Magen zu besänftigen. Also fahren wir gleich weiter in die Stadt auf der Suche nach einem Lokal. Die Fußgängerzone ist wie ausgestorben aber am Kirchplatz stolpern wir über: „Die Landarztkneipe“. Moment mal. Landarzt? Ist das nicht diese Fernsehserie aus den tiefsten 80ern? Bei meinen Kindheitserinnerungen irgendwo einsortiert zwischen der Schwarzwaldklinik und den Wicherts von Nebenan? Nee, nä. Damit wird hier wirklich noch Werbung gemacht? Ist ja drollig. Aus Furcht beim Betreten der Kneipe in eine Zeitschleife zu geraten und fortan zwischen Vokuhila-Trägern und Schulterpolsterjacken-Trägerinnen leben zu müssen, gehen wir lieber vorsichtig weiter.
    Nächste Station: Die Bierakademie. Jawoll, das hört sich doch schon mal um Welten vielversprechender an. Leider ist der kleine Außenbereich restlos belegt, sodass wir noch eine Station weiter müssen: Palette. Joa. Mit etwas Phantasie erinnert das auch an Bier. Es war aber wohl eine andere Palette gemeint. Egal, hier gibt es draußen einen schönen Platz und kurze Zeit später prickelt frischgezapftes Flens im Glas und der Hering liegt auf dem Teller: Willkommen im Norden!

    [attachment=0]IMG_3695.jpg[/attachment]

    [attachment=1]IMG_1574.jpg[/attachment]

  • Hallo Buddel,

    danke für deinen erneut erfrischenden Bericht, du machst das wirklich toll. Es ist spannend und ich freue mich schon aufs weiterlesen.

    lg,

    Reinhard

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • Folge 2: Poppis Versagen

    Montagmorgen, 5.00 Uhr. Der Regen prasselt so laut auf unsere Wohnhöhle, dass an Schlaf erst mal nicht mehr zu denken ist. Aha, jetzt ist er wohl da, der angekündigte Wetterumschwung. War ja auch so angekündigt: Regen, 5-6 aus Ost, etwas zunehmend. Diese Aussichten haben uns jedenfalls dazu bewogen, erst mal in Kappeln zu bleiben. Lieber hier einwehen lassen, in einem schönen Ort mit etwas Infrastruktur als irgendwo im Nirgendwo. Somit hatten wir am gestrigen Sonntag noch einen schönen erholsamen und sonnigen Tag in Kappeln verbracht. Bummeln, Shoppen (ja, verkaufsoffener Sonntag), Eis essen, Kaffee trinken, was man halt so macht. Abendessen im Pier 19 war auch lecker und der Service freundlich (im Gegensatz zum „Nee-an-diesen-freien-Tisch-können-Sie-sich-nicht-hinsetzen-da-der-vielleicht-reserviert-sein-könnte-weiss-ich-aber-nicht“-Lokal, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte).

    Gerade als ich mit diesen Gedanken an den gestrigen Tag wieder in tiefere Bewusstseinsschichten abtauche, bohren sich gnadenlos ein paar fiese Geräusche den Weg ins Denkzentrum und reißen mich wieder ins Wachsein zurück: Tropf... Tropf-Tropf... Tropf.
    Och, nöö! Licht an, raus aus dem Schlafsack. Die Ursache ist schnell gefunden, unser Niedergangsverdeck „Poppi“ macht Wasser. Auf der Persenning hat sich ein See gebildet und das überlaufende Wasser sucht sich seinen Weg. In diesem Fall zielsicher über den Reißverschluss zu uns ins Bootsinnere genau neben die Koje unserer Tochter. Mist. Von Innen den See durch gezielte Stöße zum Ablaufen zu bringen ist immer nur kurzfristig erfolgreich. Außerdem habe ich keine Lust, die nächsten Stunden so zu verbringen. Und nach weniger Regen in nächster Zeit sieht es auch nicht aus, sagt zumindest das Regenradar auf dem Handy. Doppelmist. Nachts aus dem warmen Schlafsack rausmüssen ist schon hart. Jetzt aber noch die Regenjacke überziehen und raus in den heftigen Regen ist ganz bitter. Hilft ja nix. Glücklicherweise parkt das Auto nicht weit vom Steg und so kann ich unseren Trümmerdeckel aus dem Kofferraum holen. Dort haben wir ihn voller Optimismus geparkt, nach den durchweg positiven Erfahrungen in Kroatien. Dort unten hatten wir aber auch nur mal einen kurzen Gewitterschauer. Das kann Poppi wohl ab. Bei nordischem Dauer-Starkregen versagt Poppi leider, bzw. bräuchte es wohl die Kombination mit einer Sprayhood. Naja. Jetzt wuchte ich jedenfalls Trümmi auf die Luke und sichere den Deckel mit einem Bändsel. Das Steckschott bleibt im Auto. Mit nasser Jacke und Hose quäle ich mich wieder in unsere Wohnhöhle. Toll! Jetzt auch noch nasse Klamotten, wir haben sowieso schon kein Platz hier. In diesem Moment zuckt im Hinterkopf zum ersten mal der Gedanke: Selbst Schuld! Hättest die 800km ja auch nach Süden fahren können. Da regnet es jetzt wahrscheinlich nicht und es wäre mindestens 10°C wärmer. Grmpf. Bloß schnell weg mit diesem Gedanken und wieder in den Schlafsack kuscheln.

    Den Morgen verschlafen wir komplett. Als wir aufwachen ist es schon spät und ich muss mich sputen um noch ein paar Brötchen beim hafeneigenen Verkaufsstand abzustauben. Leider regnet es immer noch, sodass eine Premiere ansteht: Frühstück im Boot. Obwohl wir unseren Firlefanz nun schon seit drei Jahren besitzen, gab es noch nie die Notwendigkeit im Inneren zu essen. Und ehrlich gesagt: ich kann auch drauf verzichten. Zu Dritt ist das echt kein Spaß. Letztes Jahr schrieb ich schon über die Herausforderungen eines Kleinkreuzerfrühstücks. Ohne Nutzung des Lebensraums im Cockpit ist das nun Schwierigkeitsstufe 2, nur für ganz hartgesottene Vollprofis.
    Wenigstens hört der Regen am späten Vormittag mal auf, so kann ich wenigstens den Abwasch im Cockpit erledigen. Es ist aber ganz schön kühl geworden. Der Wind pfeift mir um die Ohren und mangels Haarpracht vermisse ich meine Wollmütze. Diese hatte ich voller Optimismus zu Hause gelassen. Nachdem wir seit Juni fast keinen Tag unter 30°C erlebt haben, hat meine Phantasie einfach nicht mehr für diese Temperaturverhältnisse ausgereicht. Schöner Mist. In diesem Moment schweifen meine Gedanken zum zweiten Mal an diesem Tag so rund 1600km nach Süden...

    Die Regenpausen an diesem Tag nutzen wir zu Einkäufen beim Yachtausrüster (Ersatzstecker für Decksverbindung Windmessanlage kaufen, glücklicherweise vorrätig), in Ruhe die Lücken im Lebensmittelbestand füllen (dauert wieder länger als gedacht, der Supermarkt ist wirklich sehr unlogisch), Reparaturarbeiten am Boot (Austausch Steckverbinder), Kaffee trinken (im Cockpit) und dann ist auch schon wieder irgendwie Zeit für den abendlichen Stadtbesuch...

    Der Wetterbericht am Dienstag ist immer noch nicht so dolle. Für die westl. Ostsee 4-5, vorübergehend 6-7. Also Wetter zum Aussuchen. Nachdem unsere Windmessanlage wieder funktioniert, bestätigt sie die 5, wobei viele 6er Böen dabei sind. Immer noch kein Firlefanz-Wetter. Ein Gutes hat aber der kräftige Ostwind: Es wird viel Wasser in die Schlei gedrückt und der Wasserstand steigt. Das ermöglicht uns einen ebenen, superbequemen Übertritt von unserem Vorschiff auf den Steg. Schöne Sache. Die große Motoryacht zwei Plätze weiter stellt das aber vor ein Problem, das kurzerhand mit einer Haushaltsleiter auf dem Steg gelöst wird...
    Aber immerhin regnet es nicht und so nutzen wir den Tag, um die touristischen Hotspots von Kappeln abzuklappern. An dieser Stelle ein großes Kompliment an den Tourismusverband, der dieses Vorhaben mit mehreren Faltblättern und Führern optimal unterstützt.
    Da es wirklich sehr kühl ist, kaufe ich unterwegs noch eine Wollmütze und unsere Tochter ersteht eine Krebsangel. Beste Voraussetzungen also für einen gelungen Urlaubstörn im Norden, der ab morgen losgehen soll. Jetzt aber echt.

    [attachment=1]02_Kappeln.jpg[/attachment]

    [attachment=0]02_Amanda.jpg[/attachment]

  • Hej Buddel,

    vielen Dank für die tolle Story. Hatte beim letzten mal schon viel Spaß beim lesen und freue mich jetzt über die Fortsetzung an der Schlei.

    Ganz liebe Grüße aus dem (gar nicht so kalten) Norden!

  • Folge 3: Klapp (ernde) Brücken

    Wir sind endlich unterwegs! Der Mittwoch hat uns ein paar Wolkenlücken, etwas Sonnenschein und leichten östlichen Wind mitgebracht. Sollte eigentlich eine 3-4 sein, ist aber eher eine 2. Egal. Los geht’s.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir um kurz nach Elf unseren Liegeplatz um die nächste Brückenöffnung zu erwischen. Wir lassen uns allein von unserer Fock ziehen, das passt gerade perfekt. Wenn wir zu schnell werden rollen wir sie etwas ein, wenn uns der Gegenstrom wieder eingebremst hat, rollen wir die Fock wieder aus. So können wir unsere Ankunft an der Brücke genau abpassen, ganz ohne Motor und Gekreisel.
    Das Signal wechselt auf „Öffnung wird vorbereitet“ und der Spaß kann beginnen. Unsere Tochter freut sich wie eine Schneekönigin. Aus irgendeinem Grund ist sie vollkommen fasziniert von der Klappbrücke. Wir konnten in Kappeln kaum am Hafen entlanggehen, ohne mindestens eine Öffnung genauestens beobachtet zu haben. Und heute morgen musste ich die Frage „ob wir heute wirklich durch die Brücke fahren“ gefühlte 100 mal beantworten.
    Jetzt machen auch wir den Motor klar und rollen die Fock ein. Wir reihen uns in die Schlange ein und haben leider die Entfernung bis zur Brücke etwas unterschätzt. Unser armes E-Maschinchen muss nun Vollast laufen, um halbwegs hinterher zu kommen. Hinter uns drückt sich auch noch die „Schleiprinzessin“ (Ausflugsdampfer) durch. Puh, geschafft.
    Wir rollen die Fock wieder aus und klappen den Motor wieder hoch. Ganz gemütlich mit rund 2kn Fahrt dümpeln wir unserem Ziel entgegen. Welches Ziel überhaupt? Da wir keinen festen Plan haben, möchten wir einfach soweit segeln (segeln! nicht motoren!) wie wir lustig sind. Also wird es entweder Lindaunis oder Hülsen werden.
    Hinter dem Museumshafen setzen wir dann das Groß, was uns ein weiteres Knötchen Fahrt einbringt.
    Bei Arnis ist die Seilfähre nicht zu sehen, das gefällt mir nicht. Als wir dann Steuerbord voraus Motorgeräusche hören, gefällt mir das noch weniger. Und tatsächlich, hinter den festliegenden Yachten taucht das Gefährt auf. Wir rollen kurz die Fock ein, öffnen das Groß und luven an. Das nimmt uns weitgehend die Fahrt aus dem Boot und wir fahren langsam ein kleines Häkchen. Als die Fähre am anderen Ufer ankommt, setzen wir die Fahrt fort. Auch das ist also problemloser als befürchtet.
    Hinter Arnis haben wir endlich wieder etwas Platz. An die Segelei im Fahrwasser muss ich mich auch erst noch gewöhnen. Ist ja schon recht flach hier. Das kennen wir weder von unserem See, wo wir an unserem Liegeplatz schon mindestens 7m haben, noch vom Mittelmeer. Eine echte Hilfestellung ist die Navi-App auf dem Handy. Es geht sicherlich auch mit einer griffbereiten Seekarte im Cockpit, aber so ist es viel bequemer. Und es hilft ungemein zu wissen, ob außerhalb des Fahrwassers noch ein Toleranzbereich zu finden ist oder eher nicht...
    Jetzt haben wir genau Vorwind-Kurs. Dafür ist die VA18 nicht gemacht. So weit kann man das Groß gar nicht öffnen. Also kreuzen wir raumschots vor dem Wind, das ist deutlich angenehmer zu segeln und Platz ist ja vorhanden. Wir genießen den Sonnenschein, die Ruhe, die Landschaft. Sehr entspanntes Urlaubssegeln.

    Kurz nach Drei erreichen wir Lindaunis. Die Brücke hat erst vor kurzem geschlossen, dauert also noch eine Weile bis zur nächsten Öffnung. Warten? Oder Feierabend machen? Wir entscheiden uns für Feierabend und legen am Gaststeg an. Kurz darauf kommt ein Ausflugsdampfer und bringt einige wenige Gäste. Im Gegenzug setzt aber eine halbe Völkerwanderung ein und der Steg ist mit einem Schlag voller Menschen, die zum Ausflugsdampfer wollen. Wo kommen die eigentlich alle her? Muss hier ja ein richtiges touristisches Highlight geben. Wir bestaunen die Menschenmassen und die Menschen bestaunen uns beim Genuss unseres Anlegeplöppers.
    Der Ausflugsdampfer legt ab und es kehrt wieder Ruhe ein. Naja, fast. Die Brücke ist schon zu hören. Verkehr, klappernde Eisenplatten, die Züge. Ist aber nicht so dramatisch, wie es im Hafenführer angekündigt wurde.
    Kurze Zeit später darf ich einer zweiten VA18 beim Anlegen behilflich sein. Schön zu wissen, dass wir nicht das einzige Winzboot auf Tour sind. Apropos Winzboot: Der Gaststeg ist ganz schön hoch und es ist schon ein wenig Kletterei erforderlich. Falls Platz ist, würde ich das nächste mal im „Dauerliegerbereich“ festmachen, dort sind die Stege etwas niedriger.
    Wir melden uns beim Hafenmeister an und machen uns mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. Großes Kompliment an die Betreiber, die ihren Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten möchten. Der Sanitärbereich ist überkomplett ausgestattet, kostenlose Leihfahrräder sind vorhanden, Ausflugstipps liegen bereit und –der Hammer!- Einweggrills sind vorrätig. Dummerweise sind wir überhaupt nicht auf Grillen eingerichtet, das wäre eigentlich die Idee für den Abend gewesen. Schade.
    Wir erkunden zu Fuß noch etwas die Gegend, entdecken den Brötchenverkauf für morgen früh und mit dem zielsicherem Gespür des Bayern für das Wesentliche einen sehr schönen Biergarten. Leider schließt dieser schon sehr früh am Abend, sodass wir hier leider nicht mehr Essen können. Gegenüber finden wir noch den vermutlichen Grund für den Menschenauflauf am Steg: Das Landarzthaus. An die charakteristische Tür kann sogar ich mich erinnern, der Rest ist mir eher fremd. Fahren die ganzen Leute echt hier raus um sich dieses Haus anzuschauen? Möglich wärs. Vielleicht gibt es aber auch noch ein anderes touristisches Highlight, welches wir nicht entdeckt haben.
    Wir gehen zurück in Richtung Hafen und kehren im Restaurant „Zur Schleibrücke“ ein. Interessante Speisekarte, die Bedienung wirkt ein wenig enttäuscht, als wir uns gesammelt für langweilige Schnitzel entscheiden. Sorry, rumdümpeln macht hungrig und uns war nach totem Tier, Fett und Kohlenhydraten. Die Schnitzel waren aber wirklich sehr gut! Und der Nachtisch erst...
    Zurück am Boot ist es schon fast dunkel und zu unserer Überraschung gibt es noch ein Feuerwerk an der Brücke zu bestaunen. Äh, nee. Waren doch nur Schweissarbeiten...

    [attachment=2]03_Kappeln.jpg[/attachment]

    [attachment=1]03_Lindaunis.jpg[/attachment]

    [attachment=0]03_Tuer.jpg[/attachment]

  • Folge 4: Du bist Missun noch nich vörbi

    Grausam, wir haben Urlaub und um viertel nach sieben scheppert der Wecker. Aber sei’s drum, wir möchten heute nach Schleswig und deshalb pünktlich loskommen.
    Als ich den Kopf durch die Luke stecke, ahne ich, dass dieses Unterfangen eventuell schwierig werden könnte. Wir haben dichten Nebel und keinen Wind. Gerade als ich mich wieder über die Ungerechtigkeiten des Wetters ärgern möchte, beginne ich die besondere Stimmung wahrzunehmen. Die gedämpften Geräusche, das milchige Licht, die verschwommenen Konturen. Hat auch was und mein anfänglicher Ärger weicht interessierter Neugier.
    Jetzt gilt es aber erst einmal die Semmeln fürs Frühstück zu besorgen. Da der Campingplatz ein Stück entfernt ist, greife ich gerne auf ein Leihfahrrad zurück. Und hier folgt die nächste Überraschung: ich hätte einen alten Drahtesel erwartet. Stattdessen flitze ich auf einem top gepflegten neuwertigen Rad zum Brötchenverkauf.
    Auf dem Rückweg schnappe ich mir noch die beiden Inklusiv-Brötchen, die als Service direkt am Steg bereitliegen. Auch so eine schöne Idee in diesem Hafen.
    Da der Nebel überhaupt keine Anstalten macht sich etwas zu lichten, wird es wieder ein sehr ausgiebiges Frühstück. Gegen Elf wird es etwas besser und die Brücke ist nun wenigstens zu erahnen. Wir beschließen, uns ablegebereit zu machen und die 12Uhr Öffnung anzupeilen.
    Das mit der Entfernungsschätzung haben wir noch nicht so drauf. Wir müssen unseren E-Motor mal wieder bis zum Äußersten Quälen, um noch durch die Brücke durchzukommen. Egal, wir sind durch und setzen die Segel. Leider gibt es fast keinen Wind und so dümpeln wir mehr als dass wir fahren. Die nächste Brückenöffnung können wir genauestens beobachten, da der Tageszähler der Logge gerade mal 0,8sm anzeigt. Mit Schleswig wird das heute wohl nix mehr. Als uns der Wind endgültig verlässt, werfen wir die hehren Vorsätze über Bord und das Motörchen an. Die nächste Seemeile geht es unter Motor weiter. Gegen halb zwei kommt wieder etwas Wind und wir können die Segel wieder setzen. Geht zwar nicht schnell, aber immerhin. Wir sind im Genuss-Modus. Jede Brückenöffnung bringt einen Schwall Yachten, die uns zügig überholen. Für die meisten scheint die Schlei nur eine mehr oder weniger lästige Transitstrecke zu sein. Für uns ist der Weg das Ziel und wir genießen die Bummelei.
    Kurz hinter Hülsen wird die Sache wieder etwas herausfordernder. Wir möchten die kommenden Engstellen unter Segeln bewältigen. Ohne Verkehr geht das noch problemlos, schwieriger wird es mit mehreren Booten im Fahrwasser. Jetzt sind Timing und gute Nerven gefragt. Noch vor dem Entgegenkommer wenden? Oder durchlassen? Reicht dann auf der anderen Seite die Tiefe noch, wenn wir erst später wenden? Wenn der Wind wenigstens halbwegs konstant wäre. So müssen wir aber jederzeit damit rechnen, im Windloch zu verhungern. Schwierig.
    Aber wir haben es gemeistert. Ich bin mächtig stolz auf meine Crew, das Zusammenspiel funktioniert super.
    Als wir die ersten Boote bei Missunde sehen, bergen wir die Segel und machen uns anlegebereit. Schleswig hat es heute halt nicht sein sollen. Macht aber gar nix, seit ich ein paar Bücher von Wilfried Erdmann gelesen habe, wollte ich schon immer mal ein Beaufort-Steak in Missunde futtern. Auf der Suche nach einem Platz fahren wir die lange Reihe der Boote entlang und werden kurz vor der Fähre fündig. Wir parken uns also direkt unterhalb der Terrasse vom Restaurant ein. Hat was von Ducati vor der Eisdiele. Nur mit ohne Eis. Und ohne Ducati. Hafenkino können wir leider nicht bieten, das Anlegen klappt heute unspektakulär und problemlos. Schwierig wird es erst beim elektrischen Festmacher. Die Steckdosen sind ewig weit weg, sodass nun zum ersten (und bisher einzigen) mal unser Landstromverlängerungskabel zum Einsatz kommt. Tja. Und wie geht das nun weiter? Die Sanitärcontainer sind abgeschlossen, ein Hafenmeister ist nicht zu sehen. Auf den Elektrokästen gibt es ein Hinweispapier, dieses ist aber verbleicht und verwaschen, somit unleserlich.
    Ich erkundige mich im Restaurant und erfahre, dass der Hafenmeister gegen 17.00Uhr vorbeikommt. Aha. Bei der Gelegenheit reserviere ich gleich mal einen Tisch für heute Abend.
    Ist jetzt zwar schon ein bisschen doof, dass wir nun am Boot warten müssen. Andererseits ist das ein kleiner Vereinshafen, da kann man auch nicht den Rundum-24h-Service erwarten. Der Hafenmeister kommt jedenfalls pünktlich, wir bezahlen unseren Obolus und bekommen dafür den Schlüssel für die Sanitärcontainer ausgehändigt. Nun können wir uns endlich für den Abend herrichten.
    Ich bin ein wenig enttäuscht, als auf der Speisekarte gar keine Beaufort-Steaks zu finden sind. Das währt aber nur kurz, da die Alternativen ebenso verlockend sind.
    Später am Abend sind die Löcher in unseren Bäuchen gestopft, dafür klafft nun ein großes Loch in der Bordkasse. Was solls. So oft kommen wir nicht nach Missunde. Wir kugeln in unsere Kojen und sind mit dem Tag zufrieden.

    [attachment=1]04_Nebel.jpg[/attachment]

    [attachment=0]04_Klappt.jpg[/attachment]

  • Folge 5: Auf zu den Wikingern!

    Der nächste Morgen in Missunde begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Es ist mit 18°C zwar recht kühl, die Sonne hat aber noch viel Kraft. Fehlen zum perfekten Freiluft-Frühstück nur noch die frischen Brötchen. Die gibt es im nächsten Dorf, wurde uns am Vorabend im Restaurant erklärt.
    Wie gut, dass am Hafen ein Einkaufsrad bereitsteht. Dieses ist zwar schon fast antik, aber die Reifen haben gut Luft und die Bremse scheint auch zu funktionieren. Es gibt sogar eine Gangschaltung, welche die Wahl zwischen „schwer treten“ und „sehr schwer treten“ lässt. Passt! Auf nach Brodersby.
    Kurz vor der Dorfmitte steigt mir der unvergleichliche Duft von frischen Backwaren in die Nase. Ab diesem Moment laufe ich auf Automatik und stehe kurze Zeit später mit leicht entrücktem Blick in einer kleinen Dorfbäckerei. Scheint noch eine echte Bäckerei zu sein, keiner diesen elendigen Backshops. Wie immer in dieser Situation verfalle ich in einen völlig irrationalen Kaufrausch. Und so landen neben viel zu vielen Semmeln (diese Auswahl!) auch noch ein viel zu großes Stück Zwetschgendatschi (oder wie auch immer das im Norden heisst) im Korb des Fahrrades.
    Nach dem Frühstück legen wir ab und kaum sind wir aus der Missunder Enge raus, kommt auch etwas Wind. Schön entspanntes Segeln bei 3 Beaufort. Die Stexwiger Enge bringt wieder ein klein bisschen Nervenkitzel, aber mit einem gut gepeilten Anlegekurs rutschen wir durch. Am frühen Nachmittag erreichen wir Schleswig und machen im Stadthafen direkt unterhalb vom Dom fest. Bei der Anmeldung im Hafenbüro bekommen wir neben dem „Sanitär-Chip“ gleich noch einen Brötchenbeutel nebst Brötchengutschein ausgehändigt. Auch schön.
    Dann geht es in die Stadt, wir müssen dringend unsere Vorräte aufstocken. Der Weg zum nächsten Laden ist elendig weit und da wir leider auch noch Getränke besorgen müssen, sind meine Arme zurück am Boot mindestens 5cm länger geworden. Bei Kaffee und Kuchen aus Brodersby genießen wir noch den schönen Sommernachmittag und beobachten das Gewusel am Hafen. Gelungener Strukturwandel live. Aus dem Stadthafen ist eine gut besuchte Touristenattraktion geworden und der große Lastenkran befördert jetzt Yachten statt Handelsgütern.

    Am Samstag stehen Wikinger auf dem Programm. Unsere Tochter zeigt reges Interesse an den Nordmännern und so müssen wir hier dringend ein paar Wissenslücken füllen. Wir überlegen kurz mit dem Ausflugsdampfer nach Haddeby zu fahren, verwerfen diesen Gedanken aber sofort wieder. Das machen wir natürlich auf eigenem Kiel, auch wenn es sich fast nicht lohnt, die Segel dafür auszupacken.
    Ein freundlicher Herr am Steg lotst uns auf einen der hinteren Liegeplätzen. Laut Seekarte reicht das nicht für uns, aber nach kurzer Rücksprache versichert er uns, dass es reicht, solange wir eng an der Boxenreihe entlangfahren. Es ruckt unterwegs mal kurz und der Tiefenmesser steht auf 0,8m als wir am Platz liegen. OhhhhKeeee. Nicht fragen, nur wundern. Entweder steckt der Kiel jetzt 30cm im Schlick oder wir messen den Abstand zum Seegras.
    Haddeby ist ein echtes Kleinod. Wunderschön am südlichen Schleiufer gelegen, mit Panoramablick auf Schleswig. Ein gemütlicher, kleiner Vereinshafen.
    Wir packen brav unser Tagesliegegeld in den Umschlag und machen uns auf den Weg in das Wikingermuseum. Das ist wirklich einen Ausflug wert. Hochinteressant, was die alten Nordmänner schon alles hergestellt haben, wie weit sich die Handelsrouten erstreckt haben, was man so alles absichtlich und unabsichtlich im Hafen versenkt hat. Anschließend schauen wir uns noch den Freiluftbereich an, der jetzt auch noch von Hobby-Wikingern bewohnt wird.
    Es ist schon späterer Nachmittag als wir zurück am Boot sind. Eigentlich haben wir gar keine richtige Lust, zurück nach Schleswig zu segeln, der kleine Hafen gefällt uns zu gut. Dummerweise haben wir den Sanitär-Chip aus Schleswig noch nicht zurückgegeben, da wir ständig im Kopf hatten, dass wir sowieso nochmal zurückkommen. Blöd. Morgen nochmal kurz nach Schleswig rein? Auch nicht so doll. Schließlich entscheiden wir uns für Schleswig und machen uns segelfertig. Der Wind hat inzwischen deutlich aufgefrischt, deshalb bereite ich gleich das Reff vor. Trotzdem erreichen wir jetzt mühelos Rumpfgeschwindigkeit und nach einigen hektischen Wenden stehen wir schon wieder vor Schleswigs Hafeneinfahrt. Wir schauen diesmal zuerst bei den Liegeplätzen für die Kleinboote, da die Stege sonst für uns schon sehr hoch sind. Leider alles belegt. Im Hafen sieht es auch nicht besser aus. Logisch. Samstagnachmittag und der Durchschnittssegler liegt schon pünktlich zum Nachmittagskaffee an seinem Platz. Nach einigem Gekreisel bin ich total genervt und kurz davor, nach Haddeby zurückzusegeln. Da machen uns ein paar freundliche Menschen auf ein ablegebereites Boot aufmerksam. Puh. Glück gehabt. Und so landen wir zufällig wieder auf genau dem gleichen Liegeplatz, den wir am Morgen verlassen haben.

    Der Sonntag begrüßt uns mit Sonnenschein und kräftigem Ostwind. Der Wetterbericht meldet zunehmend 5-6, aktuell steht eine gute 4 mit einigen 6er Böen auf der Uhr. Uns fehlt so ein bisschen die Lust, dagegen anzubolzen. Außerdem haben wir das Gefühl, mit Schleswig noch nicht fertig zu sein. Außer der mäßig schönen Fußgängerzone haben wir eigentlich noch nichts gesehen. Weder das Schloss, noch den Holm. So fällt uns die Entscheidung leicht, jetzt doch noch einen Tag in Schleswig zu verbringen.
    Über die schöne Parkanlage der Königswiesen machen wir einen langen Spaziergang zum Schloss Gottorf und unsere Tochter freut sich über die vielen Spielplätze unterwegs. Vom Schloss zurück folgen wir der Empfehlung des Schleswig-Faltblatts und machen einen Abstecher über die Michaelisallee. Das beschert uns ein paar schöne Ausblicke über die Schlei und für unsere Tochter findet sich nochmals ein großer Abenteuerspielplatz. Am Nachmittag schieben wir uns mit den anderen Touristen durch den Holm bis zum Kloster St. Johannes. Danach tun uns die Füße weh, aber wir haben das schöne Gefühl, das Wichtigste gesehen zu haben.

    [attachment=2]05_Muh.jpg[/attachment]

    [attachment=1]05_Dom.jpg[/attachment]

    [attachment=0]05_Haddy.jpg[/attachment]

  • Zitat von buddel

    Folge 2: Poppis Versagen

    : Tropf... Tropf-Tropf... Tropf.
    Och, nöö! Licht an, raus aus dem Schlafsack. Die Ursache ist schnell gefunden, unser Niedergangsverdeck „Poppi“ macht Wasser.
    [attachment=1]02_Kappeln.jpg[/attachment]

    [attachment=0]02_Amanda.jpg[/attachment]

    Hallo buddel,

    das kenne ich leider auch. Bei mir es in einer kalten und windigen Nacht in Eckernförde passiert. Ich habe nicht die Poppi, sondern die Abdeckung mit Reißverschluss von FSA. Das war vielleicht kalt.....

    Also wird es auch nicht besser, wenn ich mir Poppi zulege. Hm. Vielleicht brauche ich fürs "Sommer"segeln auf der Ostsee doch eine Ganzpersenning.

    Viele Grüße

    Viele Grüße
    Schallplattenhörer

    VA18 "make my day", Baunummer 140

  • Hallo Lutz,

    wir haben Poppy mit der Sprayhood kombiniert, das hat uns bislang vor derlei Missgeschick bewahrt.
    Darüber hinaus bietet die Spritzhütte auch einen schönen Windschutz ohne dem Mann am Rohr zu viel Sicht nach vorne zu nehmen.
    Wir haben die oginool Digger-Edition Hütte drauf.

    Weiterhin haben wir ein sog. "Sonnensegel" gekauft, das ich aber auch nachts einsetzen möchte.
    Aufgrund der Tatsache, dass wir das Maindropsystem haben liegt das Teil aber sehr hoch auf/über dem Baum, sodass der Winkel beim Abspannen zu den Seiten hin sehr steil wird. Man stößt deshalb ständig mit dem Kopf an das Teil wenn man auf den Duchten sitzt.
    Ich habe deshalb meinen Segelmacher damit beauftragt Mastrutscher in den Mittelfalz einzunähen. Diese ziehen wir nun in die Nut auf der Unterseite des Baumes ein.
    Das ergibt einen flachen Winkel und ich muss die Lazy Jacks nicht wegbinden (was sich auch positiv auf die "Haltung" des Maindrop auswirkt, das sich ohne Lazys immer steuer- oder backbords vom Baum einpendelt ...).
    Soviel zur Theorie. Die Praxis folgt zu Pfingsten am Bodensee und im Sommer rund Sonderborg.
    Ich mache Bilder und berichte ob und wenn ja wie das funzt.

    Schön, dass das Forum langsam wieder aufwacht - wir sind viel zu lange nicht mehr gesegelt!

    Handbreit, Stefan von AMBATA

  • Hallo,

    Rund Sonderborg steht bei mir auch noch an. Mal sehen ob es diesen Sommer was wird.

    Ich denke an eine Ganzpersenning, die nicht bis auf das Deck geht, damit ich die Klampen achtern weiter nutzen kann. Trotzdem sollte die Luke vorne abgedeckt sein und das Dreieck zum Heck geschlossen. Da wir keine Lochfußleiste haben, weiß ich noch nicht wohin ich die Persenning abspannen soll.

    Viele Grüße

    Viele Grüße
    Schallplattenhörer

    VA18 "make my day", Baunummer 140

  • Hallo Lutz, aha, ich schließe aus Deinen Worten dass Du auch keinen Seezaun hast.
    Der Niedergang ist bei mir zwar zu, achtern bleibt das Dreieck aber offen.
    Meine Plane geht bis knapp über den Seezaun, so habe ich die Klampen frei.
    Am Besten ich lade nochmal ein paar Bilder hoch wenn das alles montiert ist.
    Wir sind Mitte August in Minde, wenn planst Du Dänemark?

    Handbreit, Stefan

  • Hallo Stefan,

    genau, wir haben keinen Seezaun. Bisher habe ich die Ansicht vertreten, dass der Seezaun in der Höhe auf der Varianta nur eine scheinbare und trügerische Sicherheit gibt. Allerdings spiele ich auch immer wieder mit dem Gedanken einen nachzurüsten. Ausschlaggebend war bisher, dass ich das Schiff auch genre mal zu Dritt in den Ausreitgurten auf Regatta bewege. Das wäre dann nicht mehr möglich. Aber du hast schon Recht, dass die zusätzliche Platzausbeute ohne eine Seereling eher gering ist. Ich hatte daran gedacht, in die Plane so etwas wie Segellatten einzunähen, die dann über dem Baum liegend für einen steileren Abfall der Plane und damit einem größeren Innenraum sorgen. Ich habe sowas mal beim Folkeboot gesehen.

    Bilder von der Plane wären ganz gut. Vielleicht macht es Sinn mal für jeden größeren Ausrüstungsgegenstand unter der Rubrik Ausrüstung ein Thema zu erstellen, dass dann kontinuierlich von allen weitergeführt werden kann.

    Ich plane derzeit die letzte Juli Woche oder die letzte Ausgust Woche für den Dänemarkt Trip mit meinem Sohn. Hängt natürlich auch ein bisschen von Wind und Wetter ab. Ich berichte einfach, wenn ich definitive Daten habe. Vielleicht sehen wir uns dann mal in irgend einem Hafen.

    Viele Grüße aus Kiel

    Viele Grüße
    Schallplattenhörer

    VA18 "make my day", Baunummer 140

  • Ich habe mir
    - zwei Kederschienen stb u. bb. an den Baum gepoppt,
    - 60-gramm PU-Zeltplane in Form geschnitten, an Rändern verstärkt und mit Keder versehen
    - jeweils 3x Tennaxknöpfe angebracht
    => und fertig ist das Cockpitzelt

    Kostet kaum 100 Euro und hält den Einstieg bei allen Wettern trocken
    Das ganze ist in weniger als einer Minute auf- und abgebaut
    Verpackt ist das Zelt nur eine 40 cm-Rolle mit 15 cm Durchmesser und wiegt ca. 250 g.

    Bild siehe hier:
    http://www.va18.de/gallery/image.…24&image_id=182

    Liebe Grüße,

    Reinhard

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • Holla Reinhard,

    das ist mal eine bärige Idee!
    Schade, dass ich jetzt mit insgesamt EUR 300 doch deutlich über Deiner Variante liege!
    Und um nur den Niedergang zu schützen bzw. Poppy zu entlasten müsste man es gar nicht ganz so lang machen wie bei Dir jetzt.

    Du hast uns schon immer mal wieder mit Deinen wohlüberlegten Maßnahmen überrascht dass ich Lutz' Vorschlag unterstütze, ein Zubehör-Forum aufzumachen.
    Da hat man dann ohne große Sucherei einen Ort, an dem das geballte Wissen abzurufen ist.

    Schöne Grüße und Handbreit, Stefan

    P.S.: Ist es Zufall, dass Dein Boot "Talitha Kum" heißt?

  • Hallo Reinhard,

    Danke für den Beitrag. Hast du ein Bild von innen? Kann man darunter sitzen? Du hast ja auch keine Seereling. Wo befestigst du die Persenning?

    Viele Grüße
    Lutz

    Viele Grüße
    Schallplattenhörer

    VA18 "make my day", Baunummer 140

  • Hallo Allerseits,

    danke füs Kompliment, ist mir eine Freude, wenn ich helfen kann.

    @HollyMolly:
    Das meiste Material bekommst du bei ExtremTextil.de. Kederschinen und Tennax Notfalls bei Ebay. 300 Euro erscheint mir sehr hoch.
    Ich würde das auf Fall so weit nach vorn machen. Dann musst du die Sprayhood nicht immer oben lassen. Wenn es mal ganz heiß ist, kann man
    dann den Niedergang komplett offen lassen. Das Zelt hilft auch gegen Sonne.

    In der Bibel :o erzählt der Evangelist Markus von der Auferweckung der Tochter des Jairus. Jesus ergriff das Kind bei der Hand und sprach: "Talitha Kumi! - das heißt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!" (Mk 5,41) Wenn mein Rotkäppchen mal wieder so richtig schön auf der Backe liegt :? , denke ich oft daran wie gut es (nicht nur beim Hack-Segeln) ist, dass da immer jemand in meinem Leben ist immer die Hand im Spiel hat. Gott ist gut. :D

    @ schallplattenhoerer
    Ich habe je einen Tenaxknopf achtern innen von der Klampe, einen unten achtern am Fenster und einen oben vor dem Fenster.
    Alternativ zur Seereling habe ich mittig auf dem Sühhlrand einen Haltegriff, da picke ich das Zelt zusätzlich mit einem Haken an.
    Die Seereling düfte nicht stören, ggfls. könnte man dort auch eine alternative Befestigung anbringen.
    Klar ist das enger als auf einer 30-Fuß Jacht, aber wir können bequem zu weit unter dem Zelt wohen und essen.
    Wenn das Boot einigermaßen im Wind liegt, ist die Plicht auch bei schlimmem Hack bis achtern absolut trocken.
    Wie du sehen kannst, haben wir auch schon Geburtstag im Regen gefeiert



    Einen schönen Abend noch,
    Reinhard

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • ... kann nur ich die Bilder nicht sehen oder hab ich (wieder mal) ein Problem mit meiner Hard- und Software?

    Dass Gott gut ist kann ich einfach nur bestätigen.
    Markus ist mein Lieblingsevangelist. Wir arbeiten sein Buch derzeit wieder mal im Hauskreis durch.
    Da wir in komplett anderen Revieren unterwegs sind werden wir uns vermutlich eher nicht begegnen - für später habe ich aber die berechtigte Hoffnung, dass wir uns über unsere Segelabenteuer vielleicht mit Paulus (dreimal Schiffbruch erlitten) und Petrus (ging auf dem Wasser) mal unterhalten können!

    GBYA und haltet durch - bald geht es wieder los und aufs Wasser!

    Viele Grüße, Stefan von AMBATA

  • Zitat von holymoly

    ... kann nur ich die Bilder nicht sehen oder hab ich (wieder mal) ein Problem mit meiner Hard- und Software?


    Hallo Stefan,

    die verlinkten Bilder gibt es in Deiner Galerie nicht. Ist vermutlich irgendetwas falsch gelaufen. Hier mal ein Beispiel für's Einfügen:

    Code
    [album]221[/album]


    ergibt:

    [album]221[/album]

    Schönen Gruß
    Frank

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!