Transport auf dem Bootstrailer

  • Liebe ForumsmitgliederInnen,

    wir haben uns vor 2 Jahren eine VA18 gekauft (übrigens die Baunummer 299).
    Hauptgrund war die Trailerbarkeit, da wir in der bayerischen Pusemucke wohnen und sowohl gerne in Kroatien wie auch in der dänischen Südsee segeln.
    Außerdem ist die Unterbringung im Winter einfach und kostengünstig.

    Jetzt waren über Pfingsten am Bodensee und haben unsere AMBATA dort hin getrailert. Auf dem Hinweg lief alles gut, auf dem Rückweg hatten wir zwei ungeplante Stops.
    Der eine ging auf eine sich verselbständigende Sprayhood zurück, wo sich Schrauben und Gewindestangen gelöst haben, was aber einfach zu beheben und ohne Schäden abging.
    Der zweite Stop jedoch war aufgrund einer starken Bremsung, da sich jemand beim Auffahren auf die Autobahn nicht entschließen konnte, ob er vor uns oder hinter uns auffährt. Das Ende vom Lied: Er entschied sich im letzten Augenblick VOR uns aufzufahren, was mich zu einer starken Bremsung veranlasste.
    Beim Weiterfahren stellte ich fest, dass der hintere Gurt plötzlich locker war und musste auf dem nächsten Parkplatz dann bemerken, dass das Boot bei dieser Aktion um 5 cm nach vorne gerutscht war. Ihr könnt Euch vorstellen, dass die Stimmung im Auto am Boden war da mir klar war, dass ich das Boot nie und nimmer in die ursprüngliche Lage würde zurück bekommen.
    Also den hinteren Gurt wieder festgemacht, vorne etwas auf da das Boot da drunter gerutscht ist und die Gurte zum Zerbersten gespannt waren.

    Bei allen Bildern von Booten auf dem Trailer habe ich immer gesehen, dass die vorderen Gurte ziemlich stark nach hinten gehen - das macht Sinn, denn das wird genau dieser Bewegung nach vorne entgegenwirken. Ich habe mal ein Bild von unserer Konstellation angehängt. Darauf sieht man, dass unser vorderer Gurt quasi senkrecht nach unten geht.

    Können all diejenigen, die regelmäßig trailern, mal Ihren Senf dazu geben, was sie davon halten?
    Weiter: Welche Möglichkeiten seht Ihr, das bei uns zu optimieren? Sollte ich zwei weitere Ösen anschweißen lassen, damit der vordere Gurt den Zug nach hinten bekommt? Oder hat jemand einen Galgen vor dem Kiel angebracht? Oder eine Kombination aus allem?

    Danke für Euren Input und Euch allen eine gute Woche,

    Stefan von AMBATA

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    Zitat von holymoly


    (..) Bei allen Bildern von Booten auf dem Trailer habe ich immer gesehen, dass die vorderen Gurte ziemlich stark nach hinten gehen - das macht Sinn, denn das wird genau dieser Bewegung nach vorne entgegenwirken. Ich habe mal ein Bild von unserer Konstellation angehängt. Darauf sieht man, dass unser vorderer Gurt quasi senkrecht nach unten geht. (..)


    Bei mir gehen die hinteren Gurte stark nach vorne und die vorderen stark nach hinten, sodass ein Verrutschen unmöglich ist. Die Ösen sitzen an den richtigen Stellen (hinten pro Seite sogar zwei) Deine Konstellation musst du dahingehend abändern, Stefan, sonst bleibt dein Problem bestehen. Am besten durch Anschweißen von Ösen an den entsprechenden Stellen.
    Gruß Ulli

  • Hallo Holy Stefan,

    das hätte bei der Befestigung auch anders ausgehen können. Uli hat recht, du musst vor allem beim Bremsen die nach vorn gerichteten Kräfte abfangen durch die stark nach hinten verlaufenden Gurte. 35-45 Grad sind schon eine gute Hausnummer.
    M.E. musst du aber nicht unbedingt Ösen anschweißen. wenn du deinen Gurt hinter der vorderen Stütze verkäkelst wie du jetzt auch deinen Gurt an die Traverse gehäkelt hast, sollte das reichen.

    Liebe Grüße aus dem schönen Enkhuizen am Ijsselmeer.

    GBY,
    Reinhard (auch holy ;) )

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • Liebe Leute,

    vielen Dank für Eure Gedanken und die sach- und fachkundigen Tips.
    Ich denke es ist am einfachsten, zwei weitere Ösen so weit hinten wie möglich auf den Rahmen schweißen zu lassen.
    Ich haben einen guten Freund der das Gerät und die Fähigkeit dazu hat. Somit sind auch die Kosten überschaubar.
    Weiterhin überlege ich, einen Galgen vor den Kiel zu montieren, vielleicht sogar der Kielform unseres Flachkieles angepasst.
    Damit und vor allem mit den neuen Ösen sollte das Problem gelöst sein und wir im Sommer beruhigt nach DK fahren können!

    Bei meinen weiteren Internet-Recherchen bin ich auf den "Harbeck Racing Trailer" gestoßen, der für die VA18 konzipiert wurde.
    Der macht unter dem Strich wirklich den besten Eindruck - mit dem Nachteil, dass er über EUR 4.000 kostet ... Aber alleine die Kielwanne mit dem Anschlag für den Kiel vorne ist schon eine gute Sache.

    @ Reinhard: "Das hätte bei der Befestigung auch anders ausgehen können." - Da hast Du Recht und nach unserem Stop auf dem Parkplatz wurde mir das wohl bewusst. Aber wir sind nicht alleine unterwegs, da hatte wohl noch jemand seinen Finger am Kiel, damit der Vorwärtsbewegung Einhalt geboten worden ist. Deswegen sagen wir in diesem Zusammenhang ganz bewusst: "Gott sei Dank!" Viele Grüße ans Ijsselmeer, immer guten Wind und Handbreit!

    Ich ändere da also mal was ab und halte Euch auf dem Laufenden!

    Handbreit und viele Grüße, Stefan von AMBATA

  • Hallo

    gut gegen das " Rutschen" nach vorne ist sicherlich ein Anschlag fuer den Kiel nach vorne.
    Zusätzlich hilft immer eine Antirutschmatte. Dies entspricht dann auch den Vorschriften für
    Ladungssicherheit.
    Seit ich so eine Matte aufgeklebt habe rutscht das Boot auch nicht mehr nach hinten.

    Liebe Grüße NANUK

  • Hallo Gregor,

    wo hast Du die Antirutschmatte hin getan?
    Wir haben die Flachkielvariante und könnten unter den (schmalen) Kiel was legen sowie auf die Pratzen - das haben mir unsere LKW-Fahrer auch schon gesagt!

    Höre gerne wieder, Gruß, Stefan von AMBATA

  • Hey,
    nur unter dem Kiel . Das sollte reichen. Da liegt (sollte )das meiste Gewicht auf.

    Ohne die Matte hat sich das Boot beim Transport auch nach hinten " gearbeitet ". Und wir haben
    den Kiel auf langen Strecken mit einem Gurt in den Anschlag vorne fixiert. (Harbeck Trailer ).

    Wenn ich das auf dem Bild richtig gesehen habe kannst du auch zusätzlich noch einen entsprechenden
    angepassten Holzklotz als Anschlag aufschrauben. Auch wenn das dann beim Kranen nicht immer mm genau
    passt, gibt das weitere Sicherheit
    L. G. Nanuk

  • Hallo alle zusammen,

    danke für Eure Gedanken, Ideen und Vorschläge.
    Das hat mir alles geholfen.

    Ich will jetzt einen zusätzlichen Spanngurt anbringen, den ich auf Höhe der Stütze der vorderen Pratze anschlagen will.
    Vom Anschweißen einer weiteren Öse haben mir jetzt einige Bekannte abgeraten - ich verliere durch diesen thermischen Eingriff die TÜV-Zulassung.
    Deswegen habe ich gedacht, ich montiere eine U-Bügelschraube mit Gegenplatte um den Hauptrahmen und schraube auf die eine Seite ein selbstsichernde Mutter, auf die andere eine Ösenmutter drauf.
    War deshalb heute im Eisenfachhandel vor Ort, die mir aber überhaupt nicht helfen konnten.
    Im Internet finde ich bei http://www.trailerparts24.de dann wieder nur Bügelschrauben mit M10 Gewinde mit der für meinen Trailer passenden Dimension.

    Deshalb meine Frage: Weiß jemand, wo man diese Ersatzteile darüber hinaus noch bekommen kann?
    Haltet Ihr M10-Gewinde für ausreichend oder sollte ich auf M12 gehen?

    Man hat auch immer ein G'schieß mit dem Zeug, Menschenskind ...

    Höre also gerne wieder, viele Grüße, Stefan von AMBATA

  • Hallo Steffan

    Gut Sortiert in Sachen Trailer ist http://www.knott-anhaenger-shop.de/. Die sindd glaube ich auch nicht so weit weg von dir.
    10mm ist sicher ausreichend für einen Augbolzen, der dürfte wohl eine Bruchlast jenseits von 10 Tonnen haben..
    Du könntet den Träger mit 10mm horizontal im oberen Drittel bohren und dann einfach den Augbolzen
    durchstecken mit Augmutter verschrauben; alternativ zwei Augmuttern mit einer Gewindestange.

    Aber ich glaube nach wie vor, das tut nicht not. Wenn du das Boot statt dessen mit den Gurten nach achtern verspannst
    wie auf dem Bild von Uli bzw. wie ich beschrieben hatte, wird das sicher ausreichen. Wenn dir das zu wenig erschein, könntest du
    noch zusätzlich zwei Gurte von den Wandtenpüttings zu den achterlichen Stützen verspannen.

    Du darfst eigentlich die Gurte nur nicht einach Vertikal spannen, weil das in jedem Fall daneben gehen muss, weil deine Sicherung dann
    nur kraftschlüssig wirkt. Wenn duch die Verspannung diagonal ausführst, hast du eine formschlüssige Sicherung, und da kann so schnell nix
    schiefgehen.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,

    Reinhard

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • Hallo Reinhard,

    danke für Deine weiteren Gedanken.
    Ich mache die Dinge, die ich angehe, immer gerne gut.
    Deswegen war ich im Eisenfachhandel und dort habe ich mit dem Betriebsschlosser was ausgeheckt, was, hoffe ich, ziemlich gut wird.
    Wir haben einen Rahmenüberwurf entwickelt, der sich an dem Prinzip orientiert, wie die Achse am Rahmen festgemacht ist.
    Es wird oben und unten eine starke Eisenplatte geben, die an jeder Ecke ein Loch für eine M12-Schraube hat.
    Die Platten werden vollverzinkt und durch 4 Edelstahlschrauben verbunden.
    Die obere Platte hat eine Öse draufgeschweißt, in der ich den Gurt einhängen kann.
    Das System ist so flexibel, dass ich mir die beste Stelle am Rahmen dafür aussuchen kann.

    Ich schicke auf jeden Fall Bilder, wenn es fertig montiert ist.

    Einen schönen, erfahrungsreichen Sonntag, GBY, Stefan

  • Hallo Stefan,

    hört sich grundsolide an. Ich bin mal gespannt auf deine Bilder,

    auch dir einen gesegeneten Sonntag,

    Reinahrd

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • Hallo alle Miteinander,

    jetzt möchte ich die versprochenen Bilder nachreichen wie meine Lösung zum korrekten Verzurren unserer AMBATA ausschaut.

    Beim ersten Montageversuch habe ich die Klemmen zu weit vorne gehabt, da hat der Spanngurt an den Streben der Pratzenstangen schamfilt.
    Dann habe ich es so wenig weit nach hinten geschraubt wie möglich und jetzt passt es auch vom Gurt her.
    Der Gurt läuft jetzt zwar direkt am Rumpf vorbei aber da werde ich noch was zum Schutz des Gelcoats sowie des aufgeklebten Bootsnamens hinfummeln.

    Am 10. August gehts los Richtung Sønderborg und dann haben wir zwei Wochen in der Marina in Minde an der Flensburger Förde.
    Da freuen wir uns schon so richtig drauf!

    Also: Euch allen ein schönes Wochenende, danke für Eure geneigten Kommentare wenn Ihr wollt und auf bald (ich muss jetzt noch was bauen, damit ich den Mast nicht mehr doof unter dem Boot sondern oben drauf fahren kann, aber dazu muss es aus dem Lager raus, weil das zu niedrig ist, um mit dem Mast rumzuprobieren ...) und viele Grüße,

    Stefan von AMBATA

  • Hallo Christian,

    Nur so ein Gedanke: Das gibt bei einer Vollbremsung eine extreme Belastung der Kiel-Rumpf-Verbindung. Der Hebelarm ist auch beim Kurzziel ziemlich lang, da die Verbindung nicht dierekt unter dem Boot, sondern etwa 40 cm oberhalb ansetzt. im Exremfal wie bei einem Bums vor einen Stein. M.E. könnte das über Kurz oder Lang Schäden an der Verbindung hervorrufen.
    Die formschlüssige Befestigung bei Steffans Variante trifft dagegen genau die dafür ausgelegen Stellen. Auch in extemen Fällen sind Schäden ausgeschlossen.

    Liebe Grüße,

    Reinhard

    Segeln ist ein Wassersport - wer nicht nass werden will, sollte Schach spielen...

  • Liebe Leute, lieber Reinhard,

    ich entnehme Euren wohlwollenden Worten, dass ich mit meiner Methode auf dem richtigen Weg bin.

    Da ich an der Zugdeichsel ja noch zwei überflüssige Ösen habe, werde ich AMBATA dort mit einem zusätzlichen Gurt sichern.
    So ist die Nickbewegung zumindest nach oben ausgeschlossen.
    Und das ist ja in Bodenwellen, die vom Fahrer nicht gesehen wurden und dieser deshalb nicht vom Gas geht, durchaus mal der Fall, dass das Bööchen nickt.

    In drei Wochen gehts los, dann werden wir mal sehen, wie sich das neue System bewährt.

    Euch allen eine gute Woche, Handbreit, Stefan von AMBATA

  • Seit Jahren fahre ich meine VA18 auf einem HEKU Trailer mit Kielanschlag und Bugstütze. Die Bugstütze ist enorm wichtig, gerade dann, wenn ein ungewolltes und damit überaschendes Bremsmanöver erfolgen muss. Da ich des öfteren recht schnell unterwegs bin, sichere ich den Kiel der VA18 mit Spanngurten nach vorne und nach hinten. Dies ist absolut zuverlässig. Es gibt kein verrutschen mehr.
    Grüße
    Bernd Cwielong

  • Hallo Bernd,

    gibt es ein Bild von der Sicherung, die am Kiel mit anbringst?
    Ginge Deine Methode auch am Flachkiel, den wir an unserer AMBATA haben?

    Ich habe damals ein Komplett-Paket inkl. Trailer gekauft, im Rückblick hätte ich lieber das Geld für den Harbeck-Regatta-Trailer ausgegeben, um von Anfang an sicherer unterwegs gewesen zu sein. Gott seis gedankt, dass bislang nix passiert ist - auch nicht nach der letzten beinahe Vollbremsung, bei der das Boot aufgrund des senkrechten vorderen Gurtes gute 6 cm nach vorne gerutscht ist und diese zum Zerbersten gespannt hat.

    Heute haben wir in Sønderborg eingekrant und den Mast zu Zweit von Hand gestellt - alles easy, alles gut, alles bestens. Aufgrund des Wetters riggen wir morgen fertig auf und dann gehts los in die Förde.

    Schön, dass Du wieder fit bist, alles Gute und auf bald,

    Stefan von AMBATA

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